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DIE ABSCHAFFUNG DER LOHNARBEIT BEDEUTET DIE ABSCHAFFUNG DER PRODUKTION UM DER PRODUKTION WILLEN


Content:

Die Abschaffung der Lohnarbeit bedeutet die Abschaffung der Produktion um der Produktion willen
Anmerkungen
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Die Abschaffung der Lohnarbeit bedeutet die Abschaffung der Produktion um der Produktion willen

Die marxistische Kritik an der bürgerlichen Gesellschaft ist im Wesentlichen die Kritik an der Lohnarbeit. Die marxistische Verurteilung des Kapitalismus ist im Wesentlichen die Verurteilung der Produktion um der Produktion willen. Die bürgerlichen Vorurteile und die stalinistischen Lügen haben die Köpfe so stark zersetzt, dass diese Punkte im Allgemeinen nicht verstanden werden. Deshalb ist es für Marxisten ständig notwendig, auf sie aufmerksam zu machen und zu erklären, was sie bedeuten.

»Das Kapital besteht nicht darin, dass aufgehäufte Arbeit der lebendigen Arbeit als Mittel zu neuer Produktion dient. Es besteht darin, dass die lebendige Arbeit der aufgehäuften Arbeit als Mittel dient, ihren Tauschwert zu erhalten und zu vermehren. […] Das Kapital setzt also die Lohnarbeit, die Lohnarbeit setzt das Kapital voraus. Sie bedingen sich wechselseitig; sie bringen sich wechselseitig hervor.« (»Lohnarbeit und Kapital«, MEW, Bd. 6, S. 409).

Sowohl in der historischen als auch in der logischen Perspektive sind die Lohnarbeit in ihrer verallgemeinerten Form und die Produktion um der Produktion willen untrennbar miteinander verbunden. Lohnarbeit kann nur dann verallgemeinert werden, wenn die Mehrheit der Bevölkerung keine Produktionsmittel und im grossen Ganzen kein Eigentum zur Verfügung hat. Unter diesen Umständen ist die grosse Mehrheit der Menschheit gezwungen, ihr Leben – genauer gesagt, ihre Arbeitskraft – an eine fremde Macht gegen Geld zu verkaufen. Diese »fremde Macht« ist, wie jeder weiss, die gesellschaftliche Klasse, die die Produktionsmittel besitzt. Wie alle vorhergehenden herrschenden Klassen in der Geschichte ist diese Klasse bestrebt, sich die Mittel anzueignen, um ihre Existenz zu geniessen, ohne selbst an der gesellschaftlichen Produktion teilzunehmen, ohne sich der Verpflichtung zur Arbeit zu unterwerfen.

Dies könnte zu der Annahme führen, dass der Zweck der kapitalistischen Produktion in der Befriedigung der Bedürfnisse der herrschenden Klasse liegt und dass das Leben der grossen Mehrheit der Menschen diesem Zweck untergeordnet ist. In Wirklichkeit sind die Dinge nicht ganz so einfach. Ginge es ausschliesslich darum, eine Handvoll Kapitalisten zu ernähren, dann wäre es selbst bei deren kolossalem Appetit nicht nötig, dass sich Millionen und Abermillionen von Menschen täglich im Produktionswahn zu Tode arbeiten. Der Konsumbedarf der Finanz- und Industrie- und Finanzoligarchie sowie der Staatsbürokratie steht in keinem Verhältnis zu den Milliarden Arbeitsstunden, die die lohnabhängige Bevölkerung in allen fortgeschrittenen Industrieländern jährlich leistet. Jeder weiss, dass ein Unternehmen, das seinen Lohnarbeitern zu viel zahlt, ein grösseres Risiko eingeht, als wenn es in den Augen seiner Aktionäre nur eine unzureichende Dividende ausschüttet. Ein solches Unternehmen würde Schiffbruch erleiden, wäre bankrott. Und jeder Staat, der auf die gleiche Weise wirtschaftete, würde ebenfalls bankrott gehen. Nur ohne die Vorurteile der bürgerlichen politischen Ökonomie und nur im Lichte der Tatsachen der greifbaren Realität ist es möglich zu verstehen, dass die kapitalistische Wirtschaft weit davon entfernt ist, den persönlichen Bedürfnissen der Mitglieder der Bourgeoisie (geschweige denn den Bedürfnissen der Lohnarbeiter) zu entsprechen, sondern den unpersönlichen Gesetzen des Kapitals gehorcht, die sich sogar der herrschenden Klasse aufdrängen!

Wie man uns ad nauseam, bis zum Überdruss, gesagt hat, verlangen diese Gesetze die Senkung der Produktionskosten. Dieses Gebot erschallt von den Fabriken, in denen die produktiven Arbeiter beschäftigt sind, zu allen anderen Unternehmen und allen privaten und öffentlichen Verwaltungen und folglich zur gesamten lohnabhängigen Bevölkerung. Die Diktatur des Marktes liefert die Erklärung für die folgende paradoxe Tatsache: Je mehr Reichtum die Menschheit produziert oder produzieren kann, desto fieberhafter muss sie arbeiten, desto strikter muss sie ihre Bedürfnisse im Zaum halten, desto schlechter lebt sie letztlich – wenn man im Gegensatz zu den Kapitalisten »gut leben« nicht mit »mehr kaufen« gleichsetzt.

Dann muss man zugeben, dass der Gegenstand der Produktion nicht der gesellschaftliche Konsum ist, sondern die Produktion selbst! Im heutigen dekadenten Kapitalismus ist selbst der dümmste Intellekt von dieser Absurdität schockiert, und es gibt unzählige Menschen, die mit echter oder vorgetäuschter Naivität fragen: »Warum Wirtschaftswachstum?« Das ist erfreulich zu wissen, denn die alltäglichste Realität zwingt Millionen von Menschen, die nie ein lehrreiches Buch mit dem Titel »Das Kapital« von Karl Marx gelesen haben, eine Wahrheit anzuerkennen, die seit über einem Jahrhundert verkündet wird: Der Standpunkt des Kapitalismus ist die Produktion um der Produktion willen und nicht die Befriedigung der Bedürfnisse der Gesellschaft. Dies ist der Fall, weil der Kapitalismus Waren und keine Gebrauchswerte produziert.[1]

Was ist unter diesen Umständen der Charakter einer sozialen Revolution, die die gesamte Produktionsbasis umwandelt? Sie besteht darin, dass die Klasse, die weder Produktionsmittel noch Existenzmittel besitzt und folglich zur Lohnarbeit verdammt ist, sich alles aneignet, was sie zur Sicherung ihrer kollektiven Existenz braucht. Die kollektive Aneignung der gesellschaftlichen Produkte zur Befriedigung kollektiv bestimmter Bedürfnisse bedeutet die Abschaffung der Werte als »objektive Qualität«, die diese Produkte besitzen.

Der Standpunkt der Klasse der Lohnarbeiter kann nicht die »Senkung der Produktionskosten« sein, denn das, was der Kapitalismus als Produktionskosten bezeichnet, ist letztlich das menschliche Leben selbst, das er auf ein ziemlich erbärmliches Ding reduziert hat! Einfach formuliert, der proletarische Standpunkt liegt in der »Erhöhung der Produktionskosten«! Deshalb sollte die Klasse der Lohnarbeiter nicht damit beschäftigt sein, bei steigender Arbeitsproduktivität intensiver zu arbeiten, sondern ganz im Gegenteil, die gesteigerte Produktivität zu nutzen, um sich vom alten Joch der Arbeit zu befreien. Jeder, der kein heuchlerischer, wiedergeborener Heiliger, ein blutsaugender Bourgeois oder ein opportunistischer Zuhälter ist, kann das leicht nachvollziehen.

Solange es neben dem Kapitalismus eine breite Palette von kleinen Warenproduktionen gab, deren effektiver gesellschaftlicher Ertrag äusserst gering war und die die Produzenten zu einer rein privaten, isolierten und daher barbarischeren Existenz als das Leben der Proletarier verdammte, konnte dieser Standpunkt der Klasse der Lohnarbeiter noch nicht als Interesse der Gesellschaft als Ganzes erscheinen. Aus demselben Grund konnte er auch noch nicht Wirklichkeit werden. Aber seit der Kapitalismus über rückständigere Produktionsweisen gesiegt hat, ist das Interesse der Gesamtgesellschaft identisch mit dem Interesse der Klasse der Lohnarbeiter. Alle Partikularinteressen müssen diesem Interesse gnadenlos untergeordnet werden; die Errichtung der Diktatur des Proletariats setzt den Sieg dieses Interesses voraus. Die kapitalistische Norm des freien Unternehmertums wird sowohl im »demokratischen« Westen als auch im angeblich »sozialistischen« Osten völlig unterdrückt werden. In Russland und China wurde sie nicht abgeschafft, sondern nur eingeschränkt (und wird heute unter dem Druck des Marktes wieder ausgeweitet), ebenso wie eine einzelne Fabrik eines Grossunternehmens gegenüber der Zentrale oder eine staatliche Industrie im Westen (z. B. die Post) gegenüber dem Staat. »Der moderne Staat, was auch seine Form, ist eine wesentlich kapitalistische Maschine, Staat der Kapitalisten, der ideelle Gesamtkapitalist.« (»Die Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft«, MEW, Bd. 19, S.222: unsere Hervorhebung).

Ob der Unternehmer nun als Privatperson oder als Staat auftritt, das »freie Unternehmertum« vertritt nichts anderes als ein partikulares Interesse. Er handelt so, als wäre er das Zentrum des Universums. Er verfügt über so viele Produktionsmittel und Rohstoffe und beschäftigt so viele Arbeitskräfte, wie es ihm sein Kapital und seine Absatzchancen erlauben, ohne sich zu fragen, ob diese Produktionsmittel und diese Arbeitskraft nicht in einem anderen Tätigkeitsbereich nützlicher wären. Er produziert so viel von seiner jeweiligen Ware, wie er auf dem Markt absetzen kann, ohne sich zu fragen, ob nicht andere Waren für die Gesellschaft nützlicher wären. Und er ist sogar bereit, einen »psychologischen Krieg« gegen die gesamte Bevölkerung zu führen, um sie davon zu überzeugen, dass sie einen Bedarf an dieser speziellen Ware hat.[2]

Sowohl die private als auch die staatliche Unternehmensführung führen zu demselben Ergebnis, und das Unternehmen als Nabel der Welt führt zu solchen Absurditäten, dass es immer unerträglicher wird. Das Prinzip, das mit der Ablösung der Diktatur der Bourgeoisie durch die Diktatur des Proletariats eingeführt wird, kann nur die unmittelbare Bestimmung der Produktion durch die Gesamtheit der Gesellschaft sein. Dies setzt voraus, dass die bisherigen Einzelunternehmen zu einem harmonischen, zusammenhängenden Ganzen verschmolzen sind, was nur möglich ist, wenn die Verteilung der Arbeiter auf die verschiedenen Produktionszweige und Tätigkeitsbereiche im Allgemeinen, die heute durch wirtschaftliche Spekulation und Konkurrenz erfolgt, zentral verwaltet wird und von den Bedürfnissen der Gesellschaft ausgeht. Nur so lässt sich vermeiden, dass die Gesellschaft zu viel Stahl (und Waffen!) und zu wenig Nahrung hat, zu viel Transportmittel und zu wenig Wohnraum oder zu viele Filme, Tonträger und Bücher und zu wenig Bildungs- und Gesundheitsdienste. Anstelle der Anarchie der kapitalistischen Produktion fordern die Kommunisten »die strengste Kontrolle seitens der Gesellschaft und seitens des Staates über das Mass der Arbeit und das Mass der Konsumtion, aber diese Kontrolle muss mit der Expropriation der Kapitalisten beginnen, mit der Kontrolle der Arbeiter über die Kapitalisten, und darf nicht von einem Beamtenstaat durchgeführt werden, sondern von dem Staat der bewaffneten Arbeiter (»Staat und Revolution«, LW, Bd. 25 S. 484).

Es ist eigenartig, dass einerseits die ganze Welt in dem Masse, wie das kapitalistische Joch immer erdrückender wird, die Notwendigkeit einer zentralen Planwirtschaft immer besser versteht. Aber andererseits – und dafür ist das Wirken des Opportunismus verantwortlich – begreifen die wenigsten, dass eine harmonische, kohärente Form der Sozialwirtschaft nur dann an die Stelle des freien Unternehmertums treten kann, wenn die Waren nicht mehr als Waren, d.h. als Werte, die einen Preis in Geld haben, als Tauschwerte, produziert werden! In einer heutigen Fabrik »tauschen« die verschiedenen Abteilungen ihre Produkte jedoch nicht aus. Die Montageabteilung zum Beispiel erhält ihre Teile von einer anderen Abteilung, ohne sie »kaufen« zu müssen. In der Fabrik wird die für jeden Arbeitsschritt aufgewendete Arbeitszeit genau berechnet, um Verschwendung im kleinen Rahmen zu vermeiden, während auf der Ebene der gesamten Gesellschaft Verschwendung im grossen Rahmen die Regel ist! Diese Mengen an Arbeit nehmen nicht die Form von Werten an. Erst wenn das Produkt fertig ist und die Fabrik »verlässt«, erhält es einen Preis in Geld.

Jedes Produkt muss zwangsläufig die Fabrik »verlassen«, weil die Grenzen der Fabrik zu eng sind und weil sich auf der breiteren Grenze der gesellschaftlichen Produktion, betrachtet im Massstab eines Landes, eines Kontinents oder gar der ganzen Welt, unzählige einzelne Fabriken wie wirre Moleküle bewegen. Wenn die engen Grenzen der Fabrik auf die gesellschaftliche Produktion eines Landes, eines Kontinents und schliesslich der ganzen Welt ausgedehnt sind – wenn also die Fabrik innerhalb der Gesamtwirtschaft den Platz der heutigen Abteilung innerhalb einer Fabrik einnimmt (das ist die genaue Bedeutung der Vergesellschaftung der Produktionsmittel) – dann wird es nicht mehr notwendig sein, dass die Produkte einen Preis erhalten. Das ist auch gar nicht möglich, weil Wert und Preis nur an der Grenze des Systems entstehen können. Sie werden vollständig verschwinden, sobald dieses System die ganze Welt umfasst. Die kapitalistische Warenproduktion wird in dem Masse weichen, in dem die sozialistische Revolution an Boden gewinnt. Das bedeutet nicht, dass der Kapitalismus überleben wird, solange die Revolution nicht die ganze Welt erfasst hat, sondern dass er nur dort verschwinden wird, wo das Proletariat bereits die Macht ergriffen hat. Dennoch, mit den Worten des »Manifests«: »Die Herrschaft des Proletariats wird sie noch mehr verschwinden machen. Vereinigte Aktion, wenigstens der zivilisierten Länder, ist eine der ersten Bedingungen seiner Befreiung.«.

Nun bedeutet die Abschaffung der Warenproduktion notwendigerweise die Abschaffung der Lohnarbeit selbst. Der Lohn ist nie etwas anderes als der Preis für eine bestimmte Ware: die Arbeitskraft. Neben dem Markt im Allgemeinen hat die Lohnarbeit den Arbeitsmarkt als Voraussetzung, d.h. die Anarchie in der Verteilung der Arbeitskraft. Wenn die Produkte keine Werte mehr darstellen und die Verteilung der Arbeitskraft nicht mehr den zufälligen Gesetzen des Marktes unterliegt, dann ist es auch unmöglich, die Arbeitskraft selbst als Tauschwert zu betrachten und ihr einen Marktpreis zu geben. Die Mitglieder der Gesellschaft, die fortan kollektiv gesellschaftliche Arbeit verrichten, die inzwischen enorm vereinfacht wurde, werden nicht mehr »bezahlt« für ihre tatsächlichen oder vermeintlichen »Dienste«. Der Teil des gesellschaftlichen Produkts, der für den Konsum bestimmt ist, steht jedem Einzelnen als sein Anteil zur Verfügung.

Das ist es, was mit der Abschaffung der Lohnarbeit gemeint ist, die für Marx und drei oder vier Generationen von Revolutionären immer ein Synonym für Kommunismus war. Man muss kein grosser Theoretiker sein, um zu verstehen, dass daran nichts »Utopisches« oder »Unpraktikables« ist. Und schliesslich drückt er etwas aus, was alle Lohnarbeiter, die nicht durch den Opportunismus völlig zu Dummköpfen geworden sind, in ihrem Herzen bereits wissen: Der Mensch soll arbeiten, um zu leben, und nicht leben, um zu arbeiten!

Unsere Partei ist der Sache gewidmet, die diese historische Notwendigkeit Wirklichkeit werden lässt: die kommunistische Revolution!

Notes:
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  1. Eine etwas missverständliche Formulierung: eine kapitalistisch produzierte Ware ist natürlich auch notwendigerweise ein Gebrauchswert, sonst würde sie keine Käufer finden. Aber die Eigenschaft auch ein Gebrauchswert zu sein, ist für den Kapitalisten sozusagen ein notwendiges Übel, ihm kommt es vor allem auf den Tauschwert der Ware an. Im Kapitalismus ist also die Produktion von Tauschwert der wirkliche Antrieb, der dabei entstehende Gebrauchswert quasi Nebensache. Darum werden hier auch nicht die Dinge produziert, die die Menschen ganz allgemein tatsächlich brauchen, sondern nur die Dinge, die auf eine zahlungsfähige Nachfrage stossen. (sinistra.net)[⤒]

  2. Ökonomisch gesehen ist es völlig gleichgültig, aus welcher Motivation heraus man zum Käufer eines bestimmten Produktes wird, zum Zeitpunkt des Kaufs entspricht es immer einem reellen Bedürfnis des Käufers. Ob dieses Bedürfnis »künstlich« (»psychologisch«) hervorgerufen wurde, wie hier angedeutet wird, oder der gekaufte Gegenstand oder die erworbene Dienstleistung nur rein »illusionär« ein tatsächliches Bedürfnis befriedigt, spielt ökonomisch gesehen keinerlei Rolle. Allein entscheidend ist die Tatsache des Erwerbs.
    Die These von der »künstlichen Hervorrufung« von Bedürfnissen, mittels Werbung etc., ist zwar ein Allgemeinplatz, trifft aber nicht den eigentlichen Sachverhalt: der Verkauf einer Ware gelingt nur, wenn ein tatsächlich vorhandenes Bedürfnis damit bedient wird. Die Geschichte der am Markt gescheiterten Produkte – und der damit einhergehenden Pleiten der Produzenten – füllt Bände. Werbung zielt überwiegend darauf ab, den Marktanteil des Produkts zu erhöhen, weniger neue Produkte vorzustellen, um damit etwa Begierden zu wecken. Schliesslich sind die Bedürfnisse ebenso vielfältig wie die Warenwelt, die deren Befriedigung vorgaukelt.
    »Besoin factice [künstliche Bedürfnisse] nennt der Ökonom erstens die besoins [Bedürfnisse], die aus dem gesellschaftlichen Dasein des Individuums hervorgehn; zweitens die, die nicht aus seiner nackten Existenz als Naturgegenstand fliessen. Dies zeigt die innerliche verzweifelte Armut, die die Grundlage des bürgerlichen Reichtums und seiner Wissenschaft bildet.« (Karl Marx, »Grundrisse«, MEW, Bd. 42, S. 155)
    (sinistra.net)[⤒]


Source: «Communist Program», № 6, p. 62 (September 1980)
Übersetzung: sinistra.net, 2022

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